
Rinder
Die Rinderhaltung dominiert in der Thüringer Landwirtschaft mit einem Anteil von etwa 70 Prozent am Gesamtviehbestand (angegeben in Großvieheinheiten). Insgesamt werden etwa 310 Tausend Rinder im Freistaat gehalten (aktuelle Statistik siehe TLS). Bei etwa einem Drittel davon handelt es sich um Milchkühe. Die Milchproduktion gehört zu den ökonomisch wichtigsten Zweigen der Thüringer Landwirtschaft. Qualitativ hochwertiges Rindfleisch wird vorzugsweise mittels Mast von schwarzbunten Bullenkälbern aus Milchviebetrieben und von Kälbern fleischbetonter Rinderrassen aus der Mutterkuhhaltung erzeugt.
Aktueller Futtertipp
Im Fokus stehen kurz gefasste, praxisrelevante Hinweise zur Rinderfütterung.
Publikationen zum Thema Rinder (themenübergreifend)
Kontakt
Jens Hubrich
+49 361 574041-250
Referat 32 - Nutztierhaltung
jens.hubrich@tlllr.thueringen.de

Milchvieh
Als Milchvieh bezeichnet man Rinder, die zur Milchgewinnung gehalten werden. In den Thüringer milchviehhaltenden Betrieben dominiert die Rasse Holstein Schwarzbunt (etwa 89 % der geprüften Milchkühe). Mit anteilig knapp 3 % folgen Holstein-Rotbunte. Rassen wie Jersey, Braunvieh, Rotvieh und Milchfleckvieh sind nur mit sehr wenigen Kühen in der Milchleistungsprüfung vertreten.
Im Kontrolljahr 2017 betrug die mittlere Jahresleistung der geprüften Kühe (A+B-Kühe) 9.509 kg Milch (TVL). Die Milchviehhalter liefern jährlich zwischen 930 bis 990 Tausend Tonnen Milch an Molkereien in und außerhalb Thüringens.
Publikationen zum Thema Milchvieh
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Standpunkt zur Standortangepassten Milchproduktion (11/2016)
Leitlinie zur effizienten und umweltverträglichen Erzeugung von Milch (10/2016)
Mikrobiologische Futterqualität, Ursache für Gesundheitsprobleme in Milchviehherden? (03/2010)
Empfehlungen zur Verbesserung der Eutergesundheit bei Färsen und Kühen (11/2009)
Analyse der Haltungsbedingungen für Kühe in Thüringer Milchproduktionsbetrieben (08/2009)
Analyse der Abgangsursachen von Jungkühen in Thüringen (07/2009)
Einfluss von Klauenmerkmalen bei Jungbullen auf die Nutzungsdauer ihrer Töchter (02/2009)
Einfluss der Aufzuchtintensität auf die Lebensleistung und Nutzungsdauer von Milchkühen (02/2008)
Lebensleistung und Nutzungsdauer der Milchkuh - Was kann das Grünland beitragen? (02/2008)
Wirkung von Lebensleistung und Nutzungsdauer der Kühe auf die Ökonomie der Milchproduktion (06/2008)
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Milchproduktion, Jungrinderaufzucht, Kälberaufzucht und -mast (09/2016)
Milchproduktion auf Grünlandstandorten mit eigener Nachzucht (02/2011)
Milchproduktion auf Ackerstandorten mit eigener Nachzucht (02/2011)
Milchproduktion auf Ackerstandorten mit Färsenzukauf (08/2010)
Milchproduktion auf Grünlandstandorten mit Färsenzukauf (08/2010)
Ökologische Milchproduktion (02/2010)

Kälber & Jungrinder
Ziel der Kälber- und Jungrinderaufzucht ist eine langlebige, gesunde und leistungsfähige Milchkuh, gepaart mit einer hohen Fruchtbarkeit und optimaler Nährstoffeffizienz.
Die Aufzucht der Kälber (im Alter bis zum sechsten Lebensmonat) legt den Grundstein einer erfolgreichen Jungviehaufzucht. Als Jungrinder werden Rinder bezeichnet, die älter als sechs Monate sind und noch nicht gekalbt haben.
Publikationen zum Thema Kälber und Jungrinder

Mutterkühe & Mastrinder
Als Mutterkühe werden Kühe bezeichnet, die das ganze Jahr nicht gemolken und ausschließlich zur Erzeugung von Kälbern gehalten werden. Sie säugen ihr eigenes Kalb bis zum Absetzen. Die Tiere verbringen den größten Teil des Jahres, manchmal auch ganzjährig, auf der Weide. Bei den etwa 38.000 Mutterkühen im Freistaat handelt es sich meist um Fleischrinderrassen und deren Kreuzungen.
Publikationen zum Thema Mutterkühe und Mastrinder
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Leitlinie zur effizienten und umweltverträglichen Mutterkuhhaltung (10/2015)
Aspekte der Wirtschaftlichkeit der extensiven Grünlandnutzung mit Mutterkühen und Schafen (04/2011)
Leitlinie zur effizienten und umweltverträglichen Erzeugung von Bullen- und Ochsenfleisch (01/2007)
Intensive Bullenmast auf Stroh- und Getreidebasis (05/2006)
Ergebnisse aus Klauenmessungen bei Fleischrindbullen (06/2005)
Checkliste für die Winterfreilandhaltung von Fleischrindern (05/2005)
Leistungsfähigkeit männlicher Fleischrindgenotypen in der Fleischerzeugung (04/05)
Standpunkt zur Freilandhaltung von Fleischrindern im Winter (09/1998)
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Zucht
Der Landesverband Thüringer Rinderzüchter e. G. Zucht- und Absatzgenossenschaft (LTR) betreut 22 Fleischrinderrassen züchterisch. Die am stärksten vertretene Rasse ist das Fleckvieh-Simmental, gefolgt von Limousin, Angus, Charolais, Salers und Rotem Höhenvieh. Einzigartig in Thüringen ist der hohe Herdbuchanteil von 15 Prozent.
Der größte Teil der Absetzer aus der Mutterkuhhaltung wird anschließend zur Fleischerzeugung gemästet. Die Mast von Fleckvieh-Simmental- oder Fleischrassetieren führt in der Regel zu einer höheren Mastleistung und einem besseren Schlachtkörperwert als die von schwarzbunten Bullenkälbern aus Milchviehbetrieben.
In den Thüringer Mutterkuhherden werden für die Belegung der Kühe zum größten Teil Deckbullen eingesetzt. Dazu werden vererbungsstarke Deckbullen benötigt. Der Freistaat Thüringen fördert die Züchter und bedient sich dabei der Stationsprüfung. Etwa 100 bis 120 Jungbullen durchlaufen jährlich die Eigenleistungsprüfung auf der Prüfstation der Thüringer Lehr-, Prüf- und Versuchsgut GmbH in Dornburg unter standartisierten Bedingungen.
Kontakt
Wolfram Knorr
+49 361 574187-055
Referat 32 - Nutztierhaltung
wolfram.knorr@tlllr.thueringen.de