Von 1.545 ha Hopfenfläche in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen produzierten die Landwirte im Jahr 2022 2.494 t Hopfen (16,1 dt/ha). Weitere 30 ha Junghopfen waren noch nicht erntereif.
Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Ertragsdefizit von 21 %. Zwischen den 29 Betrieben bestehen Unterschiede von 8,9 bis 21,8 dt/ha.
Diese erheblichen Abweichungen sind vor allem auf die extreme Trockenheit und Wärme zurückzuführen.
Der Sommer 2022 gehörte laut DWD zu den vier wärmsten und den sechs trockensten seit Aufzeichnungsbeginn 1881. 2022 fielen in den Sommermonaten Juni, Juli und Augst an den Hopfenstandorten Mitteldeutschlands in der Summe nur 48 bis 130 mm Niederschlag. Das langjährige Mittel von 1961 – 1990 beziffert 185 mm. Diese drei Sommermonate sind der Zeitraum mit dem höchsten Wasserbedarf der ursprünglichen Auenpflanze.
Zur Ertragsstabilisierung können im Elbe-Saale-Anbaugebiet ca. 70 % der Hopfenfläche über Tropfschläuche bewässert werden. Mit zusätzlichen Wassergaben versorgter Hopfen brachte 2022 einen Mehrertrag von 34 % gegenüber nicht bewässerten Hopfenanlagen.
Die im Anbaugebiet Elbe-Saale hergestellten 492 Hopfenpartien wurden am TLLLR nach DIN EN ISO/IEC 17025 qualitativ beurteilt und zertifiziert. Im Ergebnis dieser akkreditierten Hopfenanalytik erfüllten alle Partien die für die europäischen Länder geltenden Mindestanforderungen für unaufbereiteten Hopfen nach VO (EG) 1850/2006.
Die äußere Beschaffenheit der Hopfenpartien hinsichtlich Krankheits- und Schädlingsbefall war von guter Qualität (durchschnittliche Note 2,3). Nur die Alphasäurenreiche Bittersorte `Herkules` neigte zu Befall mit Echten Mehltau, Blattlaus und Gemeiner Spinnmilbe.